Kaiserschnitt – was es bedeutet und was die Risiken sind

Bei einem Kaiserschnitt wird grundsätzlich zwischen einem geplanten und ungeplanten Eingriff unterschieden.

BildVon einem geplanten Kaiserschnitt spricht man, wenn die Entscheidung für den Eingriff vor Beginn der Geburt getroffen wurde, also noch bevor die Wehen eingesetzt haben oder die Fruchtblase geplatzt ist. Die Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt sind vielfältig. Es gibt eine steigende Zahl an Wunsch Kaiserschnitten, wo sich die werdende Mutter für diese Geburtsform entscheidet, ohne eine medizinische Notwendigkeit. Aber auch Mehrlingsgeburten, das Kind in Beckenendlage oder Querlage sowie eine ungünstig liegende Plazenta sind Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt.

Der ungeplante Kaiserschnitt ergibt sich in der Regel aus einer Notsituation während der Geburt. Komplikationen bei der Mutter oder beim Kind sind meist die Ursachen.
Wie verläuft ein Kaiserschnitt?

Beim Kaiserschnitt wird das Baby operativ aus dem Bauch der Mutter geholt. Nach Eröffnen des Bauches und der Fruchtblase wird das Baby durch eine kleine Öffnung herausgehoben. Dann wird es der Mutter so schnell wie möglich in den Arm gelegt. Läuft alles komplikationsfrei, dauert die in der Regel ca. 10-15 Minuten. In einem Notfall kann das Kind sogar in weniger als 5 Minuten auf die Welt geholt werden.
Der Kaiserschnitt – Das Baby ist da!

Die Mutter erhält nach dem Kaiserschnitt eine Oxytocinspritze. Durch das Oxytocin löst sich dann die Plazenta und sie kann ebenfalls durch die Bauchöffnung herausgehoben werden. Danach wird der Uterus mit sich selbst auflösenden Fäden vernäht und die Bauchdecke wieder geschlossen. Durch die Betäubung bekommt die Mutter hiervon wenig mit.
Wie wird die Schwangere bei einem Kaiserschnitt betäubt?

In der Regel erfolgt die Betäubung bei einem Kaiserschnitt mithilfe einer PDA. Dadurch hat die werdende Mutter die Möglichkeit, die Geburt bewusst mitzuerleben. In Notfällen allerdings kann auch eine Vollnarkose notwendig werden.

Wann wird ein ungeplanter Kaiserschnitt durchgeführt?

Ein häufiger Grund, weshalb es zu einem Kaiserschnitt kommt ist, dass die Herztöne des Kindes sich im CTG auffällig zeigen. Dadurch kann es zu einem Sauerstoffmangel kommen. Nun ist Eile geboten, weshalb ein Notkaiserschnitt durchgeführt wird.

Darf der werdende Vater beim Kaiserschnitt anwesend sein?

Natürlich darf der werdende Vater, genau wie bei einer natürlichen Geburt, beim Kaiserschnitt mit dabei sein. Er ist dann am Kopfende der werdenden Mutter und kann sich hier am besten unterstützen.
Wie häufig wird in Deutschland ein Kaiserschnitt vorgenommen?

In Deutschland hat sich die Kaiserschnittrate fast verdoppelt. In den vergangenen Jahren kamen beinahe ein Drittel der Neugeborenen in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt.
Welche Risiken bestehen bei einem Kaiserschnitt?

Für Mediziner ist ein Kaiserschnitt längst ein Routineeingriff. Dennoch: der Kaiserschnitt ist und bleibt ein operativer Eingriff, der selbst ohne Vollnarkose, ein gewisses Risiko birgt. Für die Mutter ist das Risiko von Komplikationen nach der Geburt höher als bei einer natürlichen Entbindung. Es kommt zum Beispiel häufiger zu Verwachsungen.

Für die Kinder besteht ein erhöhtes Risiko, Atemprobleme zu bekommen. Dies resultiert daraus, dass die Lunge des Neugeborenen nicht wie bei der normalen Geburt gereizt wird. Durch das schieben des Körpers durch den Geburtskanal wird der Brustkorb regelrecht massiert und das Fruchtwasser aus den Lungenbläschen gedrückt. Das Baby ist dann schneller bereit für Luft.

Damit die Atmung des Neugeborenen nach einer Kaiserschnittentbindung komplikationsfrei verläuft, bekommt die werdende Mutter meist einen Tag vor dem geplanten Kaiserschnitt einen Wehentropf. Das bewirkt, dass Hormone ausgeschüttet werden und die Wahrscheinlichkeit von Anpassungsschwierigkeiten des Neugeborenen verringert werden.
Wie fühlt sich das Baby bei einem Kaiserschnitt?

Es wird häufig vermutet, dass der Kaiserschnitt auch für das Baby weniger anstrengend ist, als eine normale Geburt. Allerdings ist es so, das dem Neugeborenen nach der Geburt Hormone fehlen, die während der Wehen von der Mutter weitergegeben werden, welche sich aufmunternd auf das Baby auswirken. So sind sie oft nach einem Kaiserschnitt müde, als nach einer natürlichen Geburt.
Was erwartet die Frau nach der Operation?

Die Komplikationen nach dem Kaiserschnitt sind heutzutage viel seltener. Dennoch ist und bleibt es eine Operation. Damit verbunden ist auch ein Wundschmerz insbesondere in der ersten Woche nach der Operation. Das kann dazu führen, dass es länger dauert, bis sich die Wöchnerin erholt hat. Die Wunde schmerzt und viele Bewegungen können unangenehm sein. Schweres Heben sollte man vermeiden. Grundsätzlich unterstützt normale Bewegung aber die Gesundung.

Natürlich gewährende Frauen regenerieren häufig schneller, da während der Geburt Endorphine ausgeschüttet wurden, die einer Regeneration unterstützen.
Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt?

Übrigens auch Frauen, die ihr Baby mit einem Kaiserschnitt auf die Welt gebracht haben, leiden unter Wochenfluss.
Dieser fällt allerdings meist etwas schwächer aus. Um das Sekret aufzufangen, bekommen die Mütter meistens noch im Krankenhaus große Binden als Einlage für die Unterwäsche. Dennoch sollte man auch schon im vorab extra dicke Binden im Haus haben. Die Hebamme berät hier gerne, welche Produkte sich sonders gut eignen.

Der Wochenfluss variiert von Frau zu Frau. Meist lässt die Blutung schon innerhalb der ersten Woche etwas ab. Die Hebamme wird während der Nachsorge auch immer wieder nach Farbe und Stärke des Wochenflusses fragen. Ergibt ja Aufschluss darüber, wie weit die Wundheilung fortgeschritten ist.
Warum ist der Kaiserschnitt für viele Frauen eine seelische Belastung?

Auch emotional kann der Kaiserschnitt durchaus aufwühlend wirken. Es gibt Frauen, die im Nachhinein darunter leiden, ihr Baby nicht auf natürlichem Weg zur Welt gebracht zu haben.
In ihnen macht sich ein Gefühl breit, versagt zu haben. Dies trifft besonders auf Frauen zu, bei denen der Kaiserschnitt ungeplant war. Sie haben sich auf eine natürliche Geburt gefreut und müssen den ungeplanten Kaiserschnitt zunächst verarbeiten.
Was ist bei der Rückbildung zu beachten?

Auch nach einem Kaiserschnitt ist die Rückbildung sehr wichtig, denn der Beckenboden wurde beansprucht. Wie bei einer natürlichen Entbindung sollte damit frühestens 6-8 Wochen nach der Geburt begonnen werden. Je nachdem wie die Kaiserschnittnarbe verheilt, kann es noch etwas länger dauern, bis man wieder normal Sport treiben darf.
Was kann man tun, um die Zeit nach dem Kaiserschnitt zu erleichtern?

Grundsätzlich empfehlen wir, sich vor jeder Geburt entsprechend vorzubereiten, um die Zeit nach der Geburt ganz in Ruhe und entspannt mit der neuen kleinen Familie verbringen zu können. Dabei hilft zum Beispiel, schon im vorab zu schauen, dass man alles nötige für die Erstausstattung beisammen hat. Der passende Kinderwagen und auch die Babyschale für das Auto gehören ebenso dazu, wie Wickeltisch, Babykleidung, Babybettchen und was das Herz sonst noch begehrt.

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